Wie verhalte ich mich beim Assessment-Center?
Mittlerweile sind Assessment-Center (AC) auch hierzulande recht weit verbreitet. Gerade große Unternehmen setzen zunehmend auf dieses Instrument im Auswahlprozess. Vielen Bewerbern jagt es allerdings immer noch einen gehörigen Schrecken ein. Das muss allerdings nicht sein, wenn Du dich ein wenig vorher mit dem AC beschäftigen.
Zunächst einmal die gute Nachricht. Wenn Du zu einem AC eingeladen wirst, hast Du bei Deinem künftigen Arbeitgeber schon einmal einen positiven Eindruck hinterlassen und fachlich überzeugt. Sonst wärst Du gar nicht erst beim AC dabei. Jetzt gilt es, diesen Eindruck zu bestätigen. Die Firmen wollen sehen, wie sich der Kandidat in bestimmten Situationen verhält und wie er mit Aufgaben und Schwierigkeiten umgeht und ob der Bewerber zum Unternehmen und seinen Kulturwerten passt.
Die Inhalte und Aufgaben der AC ähneln sich mittlerweile stark. Fast alle Firmen bedienen sich aus dem gängigen Repertoire an Aufgaben und Spielen. Dafür gibt es mittlerweile viele Regalmeter an Ratgeberliteratur und zahllose Seiten im Netz, die sich mit dem Thema beschäftigen. Deshalb hier in aller Kürze die Klassiker: Vorstellungsrunde, Präsentationen, Gruppendiskussionen, Rollenspiele und Fallstudien. Sei Dir sicher, von dieser Liste werden mindestens drei bei deinem AC dabei sein.
Sich inhaltlich auf die Prüfungen vorzubereiten, macht allerdings relativ wenig Sinn. Jede Übung entwickelt eine eigene Dynamik. Dennoch solltest Du vor dem AC noch einmal in dich gehen und dich vor allem mental vorbereiten.
Du musst schon wollen
Das allerwichtigste bevor sie an einem AC teilnehmen: Werden Sie sich darüber klar, ob sie diesen Job wirklich wollen. Zweifelst Du, kannst Du dir den Weg dorthin eigentlich schon sparen. Ein Besuch nach dem Motto: Schauen wir mal, was am Ende rauskommt, ist in der Regel chancenlos. Die Beobachter des AC werden deine Einstellung relativ schnell bemerken und die nötigen Schlüsse daraus ziehen.
Bleibe authentisch!
Die goldene Regel: Sei du selbst und liefere keine Schauspieleinlagen ab. Keiner hält es durch über zwei Tage eine Rolle durchzuziehen. Wenn Du nur eine Rolle spielst, fällt das relativ schnell auf und kommt gar nicht gut an. Übertriebenes Engagement und unglaubwürdige Selbstdarstellung schrecken eher ab als zu begeistern. Gehe kollegial und respektvoll mit deinen Mitstreitern um. Sich auf Kosten anderer zu profilieren, ist schon das fast sichere Ende für ihre Bewerbung.
An Kleinigkeiten kannst Du dennoch arbeiten. Beispielsweise an der Körpersprache während der Vorstellungsrunde. Das kannst Du ruhig vor dem Spiegel einüben. Achte darauf, dass Du dein Publikum ansiehst und eine offene Köperhaltung annimmst.
Nimm die Herausforderung an – von Anfang an!
Für viele ist ein AC eine sehr ungewohnte Situation. Manche Bewerber leisten sich daher eine Aufwärmphase. Das ist keine gute Idee. Ein AC ist zwar kein Wettrennen, aber du solltest schon von Anfang an die Herausforderung annehmen. Ein Beispiel: Relativ häufig werden Partnerarbeiten mit einer gemeinsamen Präsentation durchgeführt. Du bist nicht sofort auf Betriebstemperatur, wirst Du ganz schnell von Deinem Partner dominiert und kannst deine eigenen Ansichten nur schwer einbringen. Unser Rat daher, informiere dich idealerweise bei Freunden und Bekannten, was in einem AC auf Dich zukommt. Das mindert deine Überraschung und du bist gleich voll da. Empfehlenswert sind auch Konzentrations- und Entspannungsübungen bevor es losgeht.