Wie formuliere ich ein gutes Anschreiben?

Ein gutes Anschreiben gilt als Königsdisziplin jeder Bewerbung. Doch wie hebt man sich eigentlich von der Masse der Bewerber ab und was überzeugt die Personaler?

Der erste Satz besitzt eine große Macht. Er sollte Neugier wecken und in den Text hineinziehen. Das gilt nicht nur für Bücher oder Zeitungsartikel, sondern auch für Bewerbungen. Dennoch erfreuen sich  floskelhafte Einstiege immer noch größter Beliebtheit. Vorhang auf für die Klassiker: „Hiermit bewerbe ich mich um…“ und „Mit großem Interesse habe ich ihre Stellenanzeige gelesen…“.
Wer seine Bewerbung so beginnt, kann sich dem Gähnen des Personalers sicher sein. Sicher, ein solcher Satz schießt Dich nicht von vornherein aus dem Bewerbungsprozess (weil weiterhin viele so einsteigen), Du hebst dich damit jedoch auch nicht unbedingt von den anderen Bewerbern ab (eben weil so viele damit einsteigen).  So gesehen, ist ein solcher Einstieg natürlich eine vertane Chance. Wie wäre es denn stattdessen mit einem persönlichen Einstieg, den sonst niemand hat? Versuche, selbstbewusst zu sein (aber bitte nicht arrogant) und die Personaler einmal zu überraschen – vielleicht mit einer kleinen Anekdote wie Du auf das Unternehmen aufmerksam geworden bist oder aus Deinem privaten Umfeld. Unser Rat: Verzichte darauf, dich für den ersten Satz Formulierungshilfen aus dem Netz zu holen. Die Sätze sollten zu ihrer Persönlichkeit passen und authentisch sein, sonst funktionieren sie nicht.

Das Anschreiben ist nicht der Lebenslauf
Ist der schwierige Einstieg erst einmal geschafft, kommt es darauf an, dem Personaler klarzumachen, warum genau Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden sollten. Viele neigen dazu, im Anschreiben ihre Vita nachzuerzählen. Das ist aber bloße Platzverschwendung. Dafür ist der Lebenslauf geschaffen worden. Lege stattdessen dar, worin deine Qualifikationen liegen und warum das Unternehmen davon profitiert, wenn es die Stelle mit Dir besetzt. Wenn Du Beispiele aus deinem Berufsleben hast, mit denen Du deine Fähigkeiten untermauern kannst, berichte davon. Vergiss nicht: Das Anschreiben sollte möglichst genau auf die Firma und Position zugeschnitten sein. Nimm Dir also die Zeit und lies die Stellenanzeige noch einmal genau und besuche noch einmal die Website des Unternehmens. Eine Standardbewerbung, die an viele Unternehmen gleichzeitig rausgeschickt wird, hat in der Regel keine Chance.

Kurz und prägnant
Ein Anschreiben ist eine Selbstpräsentation und kein literarisches Werk. Das sollte sich auch im Stil widerspiegeln. Versuche kurze und verständliche Sätze zu bilden. Formulierungen mit mehrfachen Einschüben erschweren die Lesbarkeit. Das führt dazu, dass der Personaler deine Bewerbung unter Umständen ganz schnell zur Seite legt. Viele nutzen bei Bewerbungen floskelhafte Formulierungen oder einen behördlichen Sprachstil. Dazu besteht kein Grund. Bleibe dir selber treu und formuliere so, wie es deinen Sprachgewohnheiten entspricht. Das wirkt authentisch und ist in den meisten Fällen auch deutlich verständlicher.

Checkliste Anschreiben
• Übersichtliches Layout?,
• Gut lesbare Schriftart gewählt?
• Briefkopf mit allen Kontaktdaten
• Ortsangabe, ein Datum?
• Betreffzeile mit der genauen Position auf die man sich bewirbt?
• Frühester Einstiegstermin?
• Gehaltsvorstellungen?
• Unterschrift?