Die GehaltsverhandlungWelche Tricks führen zu mehr Gehalt?

Das liebe Geld ist ein schwieriges Thema im Bewerbungsprozess. Unternehmen verlangen heute meist schon bei der Bewerbung eine Angabe des Wunschgehaltes. Nicht wenigen fällt es schwer, ihren Wert genau einzuschätzen. Aus Unsicherheit verkaufen sich Bewerber deswegen deutlich unter ihren Möglichkeiten.

Der Effekt über die Jahre ist beachtlich. Nehmen wir mal an, dass Du dein Gehalt monatlich um 500 Euro zu niedrig ansetzen. In 20 Jahren entgehen Dir so 120.000 Euro. Zinsen und ähnliches sind hier noch nicht einmal mitgerechnet. Die erste und wichtigste Regel lautet deshalb: Sorgfältig über das Gehalt recherchieren und sich eine Strategie zurechtlegen.

Recherchiere die Preise
Um sich über die Höhe des Gehaltes klar zu werden, sollte man sich mit den Faktoren beschäftigen, die über die Höhe des Gehaltes mitentscheiden. Hierzu zählen u.a. die Unternehmensgröße, der Standort der Firma und die Ausbildung und Erfahrung, die Du bereits mitbringst und das allgemeine Branchenniveau (Online stehen Gehaltsvergleiche für Branchen zur Verfügung).

Krumme Zahlen führen zu höherem Gehalt  
Erhälst Du eine Einladung zu einem Gespräch zeigt das zumindest, dass deine Gehaltsvorstellungen in etwa akzeptiert werden. In den Gesprächen wird dann meist am Ende noch mal über der Geld gesprochen. Dann wird es ernst. Trete selbstbewusst auf und plane immer einen gewissen Puffer als Verhandlungsmasse ein. Dein Verhandlungspartner wird in der Regel immer versuchen, sie ein wenig im Preis zu drücken (Tut er es nicht haben sie meistens viel zu wenig gefordert).
 
Ein Tipp: Nenne immer eine krumme Zahl – beispielsweise 69750 Euro oder 39630. Der Grund: Wer sein Gehalt in Tausenderschritten angibt, wird meist auch in Tausenderschritten gedrückt. Mit einer krummen Summe bringst Du dein Gegenüber dazu, dass er in Hunderterschritten denkt. Dazu kommen zwei psychologische Effekte. Mit einer krummen Summe signalisierst Du, dass Du auf den Euro genau weißt, wieviel Du wert bist. Zum anderen kommt der Ankereffekt ins Spiel, den viele aus dem Handel kennen. Kunden, die ein Gerät für 199 Euro gekauft haben, empfinden ein Gerät als Schnäppchen, während andere Kunden die 200 Euro bezahlt haben, dasselbe Gerät als eher zu teuer empfinden. Eine Summe von 69750 wirkt dann schon deutlich billiger als 70000 Euro auch wenn der Unterschied eher klein ist.

Lasse Deinem Gegenüber Zeit, um das Gesagte zu verdauen. Nenne Deine Zahl und Punkt. Warte darauf, dass dein Gegenüber sich äußert. Versuche also nicht mit möglichst vielen Beispielen den Personaler in die Ecke zu drängen. Gegebenenfalls kannst Du auch direkt nachfragen, wo denn seine Vorstellungen liegen. Wenn er von Ihnen überzeugt ist, wird diese Zahl in der Regel nicht weit von Deiner Vorstellung entfernt sein.

Ein weiterer Kniff

Ein erstes Angebot ist ein erstes Angebot. Gehe also nicht sofort auf die erste Offerte beim Gehaltsgespräch ein. Nicht nur Du gehst mit einem Puffer ins Rennen auch Dein Gegenüber wird sich sein Pulver noch ein wenig trockenhalten. Bedenke auch, dass es in der Regel eine Probezeit gibt.  Nach Ablauf dieser, kannst Du gegebenenfalls nochmal beim Thema Gehalt nachhaken.

Schaue auch, ob Du nicht durch etwaige Sonderleistungen wie beispielsweise ein Firmenauto, -handy, oder sonstiges Vergünstigungen so etwas vom fehlenden Wunschgehalt wieder einholen kannst.